Hundeknicke im Wald – Beobachtungen aus der alternativen Hundeschule Flensburg
Einleitung
Am letzten Sonntag fand im Hundewald eine Sozialwalk-Einheit mit meinen „Alltagshelden“ statt – eine spannende Gelegenheit, das Verhalten von Hunden und ihren Besitzern in der Interaktion zu beobachten und wertvolle Erkenntnisse für das Training mitzunehmen. Es waren zahlreiche Hunde und ihre Besitzer anwesend, und die Atmosphäre war intensiv und lebhaft, wie im „Taubenschlag“. Diese Erfahrungen und Reflexionen möchte ich in diesem Beitrag als eine Art „Hundeknicke im Wald“ teilen.
Hundeverhalten verstehen und Grenzen setzen
Hunde und Menschen kommunizieren oft unterschiedlich, und nicht jedes Verhalten von Hunden ist ohne weiteres zu deuten. Als Hundetrainer in Flensburg begegne ich immer wieder Situationen, die verdeutlichen, wie wichtig klare Regeln und Grenzen für das Wohlbefinden des Hundes und die Harmonie im „Rudel“ sind. Früher als Hundehalterin pflegte ich einen eher antiautoritären Erziehungsstil und war oft unsicher, wann ich eingreifen sollte und wann nicht. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, wie wertvoll es ist, als Entscheidungsträger Ruhe und Sicherheit zu vermitteln, damit die Hunde klare Orientierung erhalten.
Beobachtungen im Hundewald – Reflexion statt Verurteilung
1. Der übererregte Schäferhund
Eine meiner ersten Beobachtungen an diesem Tag war ein weißer Schäferhund, der stark an der Leine zog und in alle Richtungen sprang. Seine Halterin wirkte sichtlich angespannt. Anhand der Reaktionen der anderen Hunde konnte ich erkennen, dass der Schäferhund übererregt war – seine Energie spiegelte sich in dem Verhalten der eigenen Hunde wider. Es ist faszinierend, wie Hunde durch Körpersprache die Stimmung ihrer Artgenossen spiegeln und sogar korrigierend wirken können. Wer sich für diese subtilen Ausdrucksformen interessiert, ist herzlich eingeladen, sich bei mir über eine Beziehungsanalyse oder einen Kurs zum Thema Hundesprache lernen anzumelden. Hier findest du mehr Infos zu den Kursen.
2. Der kleine Terrier ohne Aufsicht
Eine weitere Szene, die im Gedächtnis blieb, war ein Terrier, der ohne seine Besitzerin in unsere Gruppe lief und versuchte, Unruhe zu stiften. Die anderen Teilnehmer halfen, den Hund zu sichern, bis seine Halterin schließlich auftauchte. Dieses Verhalten verdeutlicht, wie wichtig es ist, echten Kontakt zu den eigenen Hund zu behalten und auf die Signale der anderen Hundebesitzer zu achten. Wenn ein anderer Besitzer seinen Hund anleint, sollte man das Gleiche tun, um Konflikte zu vermeiden und den Raum aller zu respektieren.
Die Herausforderung mit „Der tut schon nichts“: Warum ich meinen Hund angeleint lasse
Ein Satz, den ich im Alltag nur zu gut kenne, lautet: „Der tut schon nichts!“ Doch sobald ich diese Worte höre, gehen bei mir die Alarmglocken an, und ich entscheide mich bewusst, meinen Hund angeleint zu lassen. Zu oft habe ich erlebt, dass dieser Satz einen entspannenden Austausch verhindern und zu unschönen Situationen führen kann. Meist deutet er darauf hin, dass der Halter seines Hundes die Kontrolle über das Verhalten des Tieres möglicherweise nicht aktiv wahrnimmt oder sich nicht um notwendige Korrekturen kümmert, selbst wenn sein Hund aufdringlich oder rücksichtslos gegenüber anderen Menschen oder Hunden agiert – zum Beispiel, wenn er frontal auf andere Hunde oder deren Besitzer zurast ohne abzubremsen. Aus meiner Erfahrung halte ich diese Einstellung für leichtsinnig, denn klare Regeln und Respekt sind essenziell für die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten. Nach vielen Jahren mit meiner Hündin kenne ich sie sehr genau und weiß genau, welches Verhalten ich dulde und welches nicht. Hunde sollen in ihrer Kommunikation Raum haben, Grenzen des Gegenübers respektieren und feinfühlig auf die Körpersprache anderer Hunde reagieren. Trotzdem gilt für mich: Notfalls muss ich einschreiten und die Sicherheit meines Hundes und des Rudels gewährleisten – Hunde sollten nicht sich selbst überlassen bleiben, sondern wir als Beziehungspartner seinen Hund zu unterstützen.
Die eigene Rolle und Verantwortung als Hundebesitzer
Ein wichtiger Aspekt, der mir während dieser Sozialwalks immer wieder bewusst wird, ist die Bedeutung der Eigenverantwortung. Der Schlüssel zum Erfolg in der Hundeerziehung ist nicht, strikte Vorgaben zu befolgen, sondern den eigenen Weg zu finden und bewusst den Raum für sich und den eigenen Hund zu definieren. Das bedeutet auch, die Bedürfnisse und Grenzen der anderen Hunde und ihrer Menschen zu respektieren. Es geht darum, in jeder Situation zu entscheiden, ob und wie man eingreift, um eine friedliche und sichere Umgebung zu fördern.
Fazit: Gemeinsam zu Ruhe und Sicherheit finden
Im Hundewald erlebe ich immer wieder, wie wertvoll gegenseitiger Respekt und klare Grenzen für ein harmonisches Miteinander sind. Ein gut geführtes Hundetraining gibt Mensch und Tier Sicherheit und stärkt das Vertrauen im Alltag. Meine Erfahrungen als Hundetrainer in Flensburg haben mir gezeigt, dass die Verantwortung für das Rudel und das Aufstellen von Regeln zentrale Bausteine einer erfolgreichen Hundeerziehung sind.
Wenn Du dich für Hundetraining in Flensburg interessierst, Du über das Ausdrucksverhalten von Hunden informieren oder eine Beziehungsanalyse buchen möchtest, lade ich dich herzlich ein, Kontakt mit mir aufzunehmen.