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Stefanie und Bailey sitzen am Strand.

Was will ich als Mensch & Coachin bewirken in der Hund-Mensch-Welt

Authentische Beziehung statt Dressur und Bestechung

Ich habe Ende Mai an der Blog-Challenge “Blog your Purpose” teilgenommen. Bei der Challenge kam die Frage: “Was willst du bewirken?” Und nun findest du hier meinen ersten Blog-Artikel. Ein sehr persönlicher Blog, damit ich mich und meine Arbeit,  “mein Purpose”, nun endlich zeigen werde. Ich coache schon seit einigen Jahren zum Thema Hund-und-Mensch-Beziehung. Durch meinen eigenen Weg mit meinen Hunden Jimi und Bailey durfte ich die vergangenen Jahren sehr viel über mich und das Wesen der Hunde erfahren. 

Warum dieses Thema? Weil es mich immer wieder aufs Neue packt und fesselt. Ich durfte durch die Hunde so viel über mich selber lernen. Mein Fokus liegt jetzt nicht mehr nur bei den Hunden, sondern auch bei mir.

Meine Reisen zur Hund-Mensch-Coachin

Als Jimi in unser Leben kam, war er 8 Wochen alt. Meine damalige Partnerin und ich hatten beschlossen, unseren Hund von Anfang an “richtig” zu begleiten. Also gingen wir in eine konventionelle Hundeschule. Dort wurden uns die Grundkommandos vermittelt. Dabei wurde mit positiver Bestätigung und Leckerlies gearbeitet. Alles klappte wunderbar- besonders auf dem Hundeplatz. Einzelstunden hatten wir auch bei der Hundetrainerin gebucht, damit auch wirklich alles ordentlich läuft bei uns. Ein paar Monate später begann Jimi uns mehr und mehr zu testen. Er kniff in den Unterarm, sprang an mir hoch und zeigte mir ein Verhalten, das mich stark irritierte. Spaziergänge waren auch mehr oder minder entspannt bzw. unentspannt. Was mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar war: Dass sein Verhalten auch etwas mit mir zu tun hatte. Unsere Beziehung war noch nicht gefestigt und ich war absolut nicht klar in dem, was ich ihm vermitteln wollte. Je länger das Verhalten von Jimi blieb, desto unsicherer wurde ich. Stress bei Hundebegegnungen waren mein täglicher Begleiter und ich überlegte mir zweimal, ob ich um diese Uhrzeit rausgehen sollte oder lieber nicht. Mit den erlernten Kommandos kam ich nicht weiter und wir schauten uns nach einer Alternative um. Ich fand eine Hundetrainerin, die mit Körpersprache arbeitet. Wir kamen ein Stück weiter, jedoch empfand ich die Intensität, mit der ich meinen Hund mit Körpersprache zurückschicken sollte, für mich nicht ganz so stimmig. Im Unterricht der Hundeschule wurden mir die Bücher von Maike Maja Nowak empfohlen, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlang.

Neuer Hund neue Themen

Die Bücher spiegelten mir eine natürliche Sicht auf die Hunde und wie ich mit meinen Hunden auf Augenhöhe zusammenleben kann, ohne Dressur und Konditionierung. Ab dem Zeitpunkt habe ich nicht mehr mit Leckerlies als Bestechung gearbeitet, sondern sie nur noch als Ressourcenarbeit eingesetzt oder im Garten Suchspiele veranstaltet. Bei der Ressourcenarbeit geht es nicht darum, den Hund zu bestechen, sondern ihm Grenzen zu zeigen. Hunde setzen die unterschiedlichsten Ressourcen ein, um ihre Entscheidungsqualität unter Beweis zu stellen. Einiges aus den Büchern habe ich mit Jimi ausprobiert. Wie ein Kind mit einer spielerischen Neugier lernten wir zusammen. Jimi wurde zwei Jahre alt und unsere Hündin Bailey kam dazu. Zwei Hunde, neue Themen- so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Wieder eine neue Chance in unserer Hund-Mensch-Beziehung weiter zu wachsen. Es spielten sich zwischen den Hunden immer wiederkehrende Kommunikations-Szenen ab. Ich wusste nicht, wann ich dazwischen gehe oder wann sie es selber klären konnten. Ich habe deren Kommunikation einfach nicht deuten können.

Eine Ausbildung die mein Leben verändert

Ein Teil von mir dachte: ” Ja, cool, ich mache das, um meine Hunde besser zu verstehen.” Dass es viel mehr um mich ging, hatte ich nicht gedacht. Oktober 2017 war ich beim “Seelenkompass Seminar” von Maike Maja Nowak, danach stand meine Welt Kopf und ich kündigte meinen Job, der mir die letzten 9 Jahre sehr viel Freude bereitet hat, jedoch zum Ende hin viel Kraft gekostet hatte und in drei Burnouts führte. So suchte ein Teil von mir einen neuen Sinn in meinem Leben. Als ich auf dem Seminar Majas Team in Aktion sah, wurde mir klar: So wollte ich Menschen unterstützen. Die herzliche Art und die Kombination aus Menschenarbeit und Hundearbeit hauten mich aus den Schuhen. Mein Leben hatte plötzlich wieder einen Sinn bekommen..

Die Innenstadt von Flensburg

Seitdem sind ein paar Jahre vergangen. Nach meiner Tierheilpraktikerausbildung, begann ich die Ausbildung bei Veit Lindau zur Life Trust Coachin. Ich habe viele Bücher zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung und Bewusstseinsentwicklung gelesen. Die menschliche Psyche ist für mich neben dem Wesen der Hunde ein weiteres Feld, womit ich meine Zeit und Energie verbringe. Warum Menschen etwas tun und wie sie es tun, interessiert mich sehr. Viele Erkenntnisse sammelte ich durch die LTC Ausbildung von Veit. Der integrale Ansatz, der vieles im Leben miteinander verbindet, schärfte meinen Blick. Seitdem gehe ich mit anderen Augen durch die Innenstadt von Flensburg und beobachte die entgegenkommenden Menschen. Gerne schaue ich ihnen in die Augen und nehme ihre Energie sowie ihren Ausdruck intensiv wahr. Einige Gesichter strahlen vor Aufgeschlossenheit, Lebensenergie und Wärme und oft kommt ein Lächeln zurück. Andere wiederum wirken ausdruckslos und nicht wirklich anwesend, in ihren Augen kann ich kein Glänzen finden. Was ich besonders liebe bei meinen Spaziergängen in der Innenstadt von Flensburg sind die Hund-Mensch-Teams, die mir entgegenkommen. Dabei nehme ich so einiges wahr und freue mich über jede Begegnung. Ich wurde mal gefragt, ob das automatisch passiert oder eine sogenannte “Berufskrankheit” geworden ist. Naja, ich kann auf jeden Fall nicht nicht schauen und mir fällt so einiges ins Auge. Was ich beobachte, dass viel mit Leckerlie gearbeitet wird, damit der Hund das ausführt was er soll.

Müssen Leckerlies sein?

Ich bin der Meinung, dass sich jeder selbst diese Frage für sich und seinen Hund beantworten darf. In mein Werteverständnis und in meine Erfahrungen mit meinen Hunden passen die Leckerlies nicht rein. Ich plädiere zu wahrem Kontakt, ohne Bestechung durch Leckerlie. Meine Hunde müssen mir keine Leistung zeigen, um etwas von mir in Form von Leckerlies oder überschwänglicher positiver Bestätigung zu bekommen. In der freien Natur habe ich keinen Hund beobachtet, der einen anderen Hund mit Leckerlies bestochen hat. Warum also machen wir Menschen so etwas? Keine Mutter, die ihr Kind stillt, gibt nur die Brust, wenn das Baby zuvor ein richtiges Verhalten gezeigt hat. Hunde zeigen ihre Wertschätzung durch ihr Sozialverhalten. Man kann zum Beispiel beobachten, dass der Hund Kontakt aufnimmt und den Menschen mit der Nase an der Wange berührt. Mein Fazit ist: Es braucht viel weniger äußere Faktoren, um wahren, tiefen Kontakt zwischen zwei Artgenossen zu spüren.

2 Gedanken zu „Was will ich als Mensch & Coachin bewirken in der Hund-Mensch-Welt“

  1. Liebe Stefanie,

    ich als Nicht-Tierbesitzer kann jetzt nicht so richtig mitreden, wenn es um Hunde geht. Was ich aber als Energiearbeiterin weiß, dass auch Tiere uns spiegeln. Sie zeigen genau, wo bei uns was noch besser werden kann oder wie wir gerade drauf sind. Was meinst du dazu?

    Wunderbar, dass du deine Bestimmung gefunden hast und weiterhin wünsche ich dir viele schöne Erlebnisse mit Hunden und Menschen.

    Magisch bunte Grüße 🌈🌈🌈🌈
    Ingrid

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