Hunde als Lehrer: Was wir über Führung, Vertrauen und Liebe lernen können
Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, in einem Gespräch festzustecken, bei dem du am liebsten sofort aufstehen und gehen würdest? Die Atmosphäre ist unangenehm, die Gespräche zäh – aber du bleibst, aus Pflichtgefühl. Als du schließlich nach Hause kommst, fühlst du dich ausgelaugt, gereizt und irgendwie nicht mehr ganz bei dir. Das Gegenteil? Du bist mit Menschen zusammen, bei denen du dich wohlfühlst, geschätzt wirst und die Energie in der Luft einfach stimmt. Am Ende gehst du mit einem Lächeln und freust dich schon auf das nächste Treffen.
Das zeigt: Energie – ob positiv oder negativ – hat einen direkten Einfluss auf uns und unsere Umgebung. Und genau das gilt auch für unsere Hunde.
Dein Hund spürt alles – und lebt im Jetzt

Dein Hund versteht nicht, warum du gereizt von der Arbeit oder einem unangenehmen Treffen nach Hause kommst. Er lebt im Hier und Jetzt und hat kein Konzept von „schlechter Tag“ oder „Stress auf der Arbeit“. Was er jedoch sofort wahrnimmt, ist deine Stimmung jetzt.
Wenn du mit diesem inneren Chaos nach draußen gehst und vielleicht sogar noch gedanklich an dem schlechten Tag festhängst, bist du für deinen Hund nicht präsent. Deine Gedanken schweifen ab, dein Fokus fehlt – und dein Hund spürt das.
Das Ergebnis? Je nach Hundetyp kann er überfordert sein und Verhaltensweisen zeigen wie:
- Angst oder Rückzug
- Aggressives Verhalten (Pöbeln gegenüber anderen Hunden oder Menschen)
- Überaktive Reaktionen, die oft als „nervös“ interpretiert werden
Die wenigsten Hunde sind so entspannt und gelassen, dass sie sich nicht von unserer Energie beeinflussen lassen. Sie spiegeln uns, oft sogar stärker, als uns bewusst ist.
Präsenz als Schlüssel zur Führung
Präsenz ist eines der wichtigsten Führungsmerkmale, die ein Hund bei uns sucht. Sie gibt ihm Orientierung und Sicherheit. Wenn du jedoch abwesend bist – gedanklich in der Vergangenheit oder von negativen Emotionen überrollt – übernimmt dein Hund die Führung. Aber das führt häufig zu Problemen:
Stell dir vor, ein Hausmeister wird plötzlich für alles verantwortlich. Er muss nicht nur die Glühbirnen wechseln, sondern auch die Aufgaben der Sekretärin übernehmen, E-Mails beantworten und nebenbei den Chef vertreten. Was passiert? Chaos und Überforderung.
Das Gleiche geschieht in der Hund-Mensch-Beziehung. Ein Hund kann nicht gleichzeitig die Rolle des „Hausmeisters“, „Chefs“ und „Sekretärs“ übernehmen. Er wird überfordert, und das zeigt sich in unerwünschtem Verhalten.
Wie dein Verhalten deinen Hund beeinflusst

Ich erinnere mich an ein Seminar, bei dem ich als Assistentin mitgeholfen habe. Eine Teilnehmerin war mit vier kleinen Hunden angereist. Schon am ersten Tag fiel mir auf, dass sie gestresst wirkte, obwohl sie sich bemühte, ihren Hunden alles recht zu machen. Die Hunde? Ebenfalls unruhig.
Am zweiten Tag baten die Trainerinnen sie, zunächst nur mit einem Hund zu arbeiten, während ich die anderen drei halten sollte. Ich gebe zu, ein Teil von mir geriet in Panik: „Wie soll ich es schaffen, drei unruhige Hunde zu beruhigen, wenn sie selbst schon mit einem überfordert ist?“
Ich nahm die Leinen und setzte mich in Sichtweite des Trainings, um zuzuschauen. Statt mich auf die nervöse Energie der Hunde zu fokussieren, konzentrierte ich mich auf mich selbst: meine Atmung, meine Haltung, meine Ruhe. Ich ließ die Situation auf mich wirken, ohne sie zu bewerten.
Nach einer Weile sagte eine der Trainerinnen in die Runde: „Schaut mal, wie entspannt die Hunde bei Stefanie sind.“ Ich schaute auf und stellte fest: Alle drei Hunde lagen um mich herum und waren völlig entspannt.
Dieser Moment war ein Aha-Erlebnis: Es war nicht meine Kontrolle oder mein Plan, der die Hunde beruhigte – sondern meine Präsenz und meine innere Ruhe.
Dein Spaziergang als Schlüsselmoment

Beim nächsten Spaziergang versuche Folgendes:
- Sei präsent. Beobachte die Umgebung, deinen Hund, dich selbst – ohne zu bewerten.
- Lass die Vergangenheit los. Grüble nicht über den stressigen Arbeitstag oder das unangenehme Treffen nach.
- Atme bewusst. Fokussiere dich auf deinen Atem und die Bewegung deines Körpers.
Dieser einfache Perspektivwechsel kann Wunder wirken. Du wirst sehen, wie sich die Energie zwischen dir und deinem Hund verändert. Dein Hund wird entspannter, aufmerksamer und orientiert sich mehr an dir – einfach, weil du im Moment bist.
Mein Angebot: Beziehung stärken – Alltag entspannen

Vielleicht erkennst du dich und deinen Hund in einigen dieser Situationen wieder und fragst dich, wie du etwas verändern kannst. Genau dabei kann ich dir helfen.
In meiner alternativen Hundeschule in Flensburg biete ich eine individuelle Beziehungsanalyse an, die euch dabei unterstützt, die Ursachen für eure Probleme zu erkennen und anzugehen. Gemeinsam finden wir heraus, wo die Blockaden liegen, und arbeiten daran, dass du und dein Hund eine tiefere Verbindung aufbauen könnt.
Das Ziel? Ein entspannter Alltag, in dem Vertrauen, Ruhe und gegenseitige Wertschätzung im Mittelpunkt stehen.
Kontaktiere mich gern und lass uns gemeinsam an deiner Hund-Mensch-Beziehung arbeiten – für mehr Harmonie und Freude in eurem gemeinsamen Leben!
Sei präsent – für dich und deinen Hund. 💛