Was ist, wenn mein Partner*in nicht mitzieht?
In meinen Coachings tauchen bestimmte Fragen immer wieder auf. Viele Hunde-Teams stehen vor ganz ähnlichen Herausforderungen im Alltag mit ihrem Hund. In dieser kleinen Blogserie möchte ich auf die drei häufigsten Fragen eingehen, die mir in den Trainings gestellt werden – und gleich zu Beginn mit der wohl häufigsten starten:
„Was ist, wenn mein Partner*in nicht mitzieht?“
Idealerweise ziehen natürlich alle, die mit dem Hund zusammenleben, an einem Strang – gleiche Regeln, gleiche Signale, gleiche Haltung. Das schafft für den Hund Klarheit und Sicherheit im Alltag. Doch in der Realität sieht es manchmal anders aus: Einer möchte konsequent am Training arbeiten, der andere sieht manches entspannter oder hat schlicht eine andere Vorstellung vom Zusammenleben mit dem Hund.
Früher oder später taucht dann die Frage auf: „Was machen wir jetzt? Ist das ganze Training überhaupt sinnvoll, wenn mein Partnerin nicht mitzieht?“*
Die Antwort ist ganz klar: Nein, das Training ist nicht sinnlos.
Auch wenn nicht alle gleichermaßen mitarbeiten, kann Training gelingen – es braucht nur etwas mehr Geduld, Klarheit und Durchhaltevermögen.
Warum der Hund öfter „nachfragt“
Wenn dein Hund merkt, dass die Regeln bei einer Person gelten und bei der anderen nicht, wird er häufiger überprüfen, welche Regel gerade gilt. Das ist kein „Ungehorsam“, sondern ein ganz normales Verhalten. Hunde sind gute Beobachter und lernen schnell, wer nachhaltig klare Grenzen setzt und dabei bleibt.
Als Vergleich kann man sich das vorstellen wie bei ein Spiel, bei dem einen gelten die einen Regeln und bei dem anderen andere oder weniger. Das sorgt anfangs für Verwirrung – und braucht Zeit, bis der Hund verstanden hat, wann welche „Spielregeln“ gelten.
Unterschiedliche Hundetypen – unterschiedliche Reaktionen
Wie stark sich das im Alltag zeigt, hängt auch vom Typ deines Hundes ab. Manche Hunde testen regelmäßig, fragen immer wieder nach, ob die Regel noch gilt. Andere wiederum nehmen Unterschiede eher gelassen hin und passen sich leichter an.
Was ihr als Mensch-Team tun könnt
Hilfreich ist es, wenn ihr euch als Team zusammensetzt und ehrlich besprecht:
- Welche Regeln gelten im Alltag?
- Welche Dinge möchte oder kann jede*r umsetzen?
- Wo sind Kompromisse möglich?
Es muss nicht immer absolute Einigkeit herrschen – wichtiger ist, dass Klarheit besteht. Wenn jeder weiß, was er oder sie tut (oder bewusst nicht tut), wird das Miteinander für alle einfacher – auch für den Hund.
Fazit
Auch wenn nicht alle im Haushalt gleich konsequent oder engagiert im Training sind: Es lohnt sich, dranzubleiben. Jeder Schritt in eine klare, verständliche Richtung hilft dem Hund, sich besser zurechtzufinden – und das wirkt sich positiv auf das gemeinsame Zusammenleben aus.
