Gibt es Leitwölfe? Was wir von Wölfen lernen können
Die Frage, ob es Leitwölfe gibt, sorgt immer wieder für Diskussionen – sowohl in der Wissenschaft als auch unter Hundebesitzer:innen. Dabei ist die Antwort gar nicht immer so klar. In meiner alternativen Hundeschule in Flensburg begegne ich immer wieder Menschen, die sich fragen, welche Rolle sie für ihren Hund einnehmen sollten. Braucht es überhaupt einen “Leitwolf” in der Beziehung zwischen Mensch und Hund? Und wenn ja, was bedeutet das überhaupt?
Lass uns gemeinsam in die Welt der Wölfe eintauchen und schauen, welche Lektionen wir aus ihrer Dynamik ziehen können. Es geht um Vertrauen, klare Kommunikation und eine gesunde Balance – Werte, die für ein harmonisches Miteinander unabdingbar sind.
Was wir von Wölfen lernen können
Wölfe leben in Familiengruppen, die oft als “Rudel” bezeichnet werden. Anders als oft behauptet, geht es in diesen Familien nicht um strenge Hierarchien, sondern um Kooperation und Anpassung. Der Begriff “Leitwolf” beschreibt nicht einen dominanten Tyrannen, sondern ein Tier, das durch Erfahrung, Vertrauen und Integrität führt.
Wölfe senden klare Signale und setzen persönliche Grenzen, um das Wohl der Gruppe zu sichern. Diese Art der Führung basiert nicht auf Angst oder Gewalt, sondern auf einer stabilen Beziehung, die durch gegenseitigen Respekt und Vertrauen geprägt ist. Genau das sollten wir auch in unserer Beziehung zu Hunden anstreben.
Die veraltete Vorstellung vom “dominanten Hund”
Viele Hundebesitzer:innen haben Angst, ihren Hund nicht richtig zu erziehen. Diese Unsicherheit führt häufig dazu, dass sie entweder extrem streng sind oder ihren Hund verhätscheln und ihm unbewusst die Kontrolle überlassen. Beides schadet der Beziehung und kann dazu führen, dass der Hund überfordert ist.
Unsere Welt hat sich verändert, und mit ihr sollten sich auch unsere Methoden in der Hundeerziehung weiterentwickeln. Es geht nicht mehr darum, ständig Konflikte zu löschen oder unerwünschtes Verhalten zu korrigieren. Stattdessen sollten wir unser eigenes Fundament schaffen: Was wollen wir als Basis in unserem “Rudel”? Was sind unsere Werte, Prinzipien und Maximen?
Klarheit und Führung schaffen Vertrauen
Hunde respektieren Menschen, die authentisch sind und klare Grenzen setzen. Das bedeutet nicht, dass du streng oder autoritär sein musst. Vielmehr geht es darum, deinem Hund Orientierung zu geben und ihm zu zeigen, dass du in der Lage bist, Entscheidungen für das gemeinsame Wohl zu treffen. Eine klare, friedvolle Führung gibt deinem Hund Sicherheit – besonders in einer Welt voller Reize wie Jogger:innen, Artgenossen oder anderen Ablenkungen.
Ein Hund, der dir vertraut, wird ausgeglichener sein und sich leichter in unsere menschliche Welt einfügen. Er wird sich an dir orientieren, weil er weiß, dass du die Verantwortung übernimmst.
Was bedeutet das konkret?
- Reflektiere deine eigenen Werte: Was ist dir in der Beziehung zu deinem Hund wichtig? Möchtest du, dass dein Hund sich bei dir sicher und geborgen fühlt? Dann arbeite daran, authentisch zu sein und deine persönlichen Grenzen zu kennen.
- Erziehung vs. Führung: Um deinen Hund zu erziehen, musst du in Führung gehen – aber nicht durch Anschreien oder grenzüberschreitende Handlungen. Friedvolle Führung bedeutet, mit deinem Hund auf Augenhöhe zu kommunizieren und ihn liebevoll zu leiten.
- Setze neue Maßstäbe: Alte, veraltete Vorstellungen von Dominanz haben in der modernen Hundeerziehung nichts mehr verloren. Stattdessen geht es darum, ein gesundes Gleichgewicht aus Vertrauen, Respekt und klaren Regeln zu schaffen.
- Lerne, deinen Hund zu verstehen: Jeder Hund ist einzigartig. Nimm dir Zeit, sein Wesen kennenzulernen und seine persönlichen Grenzen zu respektieren. Nur so kannst du eine tiefe Bindung aufbauen.
Das neue Paradigma: Beziehung statt Kontrolle
Ein grundlegender Wandel in der Hundeerziehung beginnt bei uns selbst. Oft bleiben wir in bekannten Mustern hängen, weil unser Gehirn Energie sparen will. Doch wahre Führung erfordert, dass wir alte Vorstellungen loslassen und neue Perspektiven einnehmen.
Der “Leitwolf” ist kein Diktator, sondern ein Vorbild, das durch Vertrauen und Beziehung führt. In meiner alternativen Hundeschule in Flensburg zeige ich Hundebesitzer:innen, wie sie authentische Führung übernehmen können, ohne dabei die Bedürfnisse ihres Hundes aus den Augen zu verlieren. Denn jeder Hund ist anders, und es gibt kein Patentrezept.
Warum ist mir das wichtig?
Ich möchte Hundebesitzer:innen helfen, ein Fundament zu schaffen, das nicht nur auf Korrekturen basiert, sondern auf einer liebevollen und nachhaltigen Beziehung. Denn wenn wir uns selbst reflektieren und neue Maßstäbe setzen, schaffen wir ein Umfeld, in dem sich unsere Hunde sicher und wohl fühlen können.
Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du den “Leitwolf” in dir wecken kannst? In meinem Online-Kurs lernst du, wie du eine harmonische Beziehung zu deinem Hund aufbaust, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert. Mehr Infos kannst du hier bekommen.
Denn: Jedes Team braucht einen Kapitän – und dein Hund braucht dich.
Interesse geweckt? Besuche mich in der alternativen Hundeschule in Flensburg oder melde dich für meinen Online-Kurs an, um gemeinsam neue Wege in der Hundeerziehung zu gehen.